Wohnen für Menschen im Alter

Sie möchten flexible Wohnangebote für Menschen im Alter entwickeln? Erfahren Sie, welche Arten von Angeboten es gibt und wie Sie Ihre Projekte unterstützen können.

Siedlungsformen und -muster

Mit der Alterung der Bevölkerung wird der Bedarf an Wohnraum vielfältiger und grösser.

Das erwartete Bedarfswachstum bis 2040 stellt sich laut OBSAN wie folgt dar:

  • Spitex: +53% 
  • Kurzzeitaufenthalte: +63% 
  • Betreute Wohnformen: +43%
  • Pflegeheime: +69%

Um dieser wachsenden und vielfältigen Nachfrage gerecht zu werden, müssen die Wohnangebote für das hohe Alter überdacht werden, indem Alternativen zu Pflegeheimen wie betreutes Wohnen angeboten werden.

Intermediäre Strukturen für ältere Menschen in der Schweiz 2021 | OBSAN | 2021 (PDF, 1230 KO)

Wohnen und Leben in einer Altersinstitution - Informationen zum neuen Erwachsenenschutzrecht für Bewohnende und Angehörige | Heinz Rüegger | Faktenblatt | CURAVIVA Schweiz | 2013 (pdf, 201 kB)

Zusammenfassung der wichtigsten Informationen über die Rechte und Pflichten der Bewohnerinnen und Bewohner von Altersinstitutionen und ihren Angehörigen.

Das Wohn- und Pflegemodell WOPM 2030 II

Das Wohn- und Pflegemodell WOPM 2030 II von CURAVIVA empfiehlt, das Wohnen rund um die verschiedenen Sozialräume zu organisieren und alle bestehenden Organisationen einzubeziehen.

Es wurden lokale und regionale Umsetzungsbeispiele aus der ganzen Schweiz analysiert, um das Wohn- und Pflegemodell in der Praxis zu testen. Die Partner, die als Referenz für die Einführung des WOPM fungieren, sind folgende:

  • das Alterszentrum Lindenhof in Oftringen (AG),
  • der Parco San Rocco in Morbio Inferiore (TI)
  • das Gesundheitsnetz Sense (FR).

Die Wohnform-Typen

Bei CURAVIVA haben wir fünf grosse Wohnformen im Sozialraum identifiziert:

  • Klassisch häusliche Wohnformen: Wohnungen, Häuser (inkl. Spitex und andere Dienste zur Unterstützung zu Hause).
    Ziel: Erhaltung und Förderung der Selbstständigkeit des Patienten zu Hause.
     
  • Gemeinschaftliches Wohnen: Wohnungen oder Zimmer in Mehrgenerationen-Projekten, Gemeinschaftshäusern oder -wohnungen oder Wohngruppen.
    Ziel: Leben in einer sozialen Gemeinschaft mit unterstützenden Dienstleistungen.
     
  • Wohnen mit Dienstleistungen / Unterstützung: Wohnungen mit verschiedenen Leistungspaketen (Grund- und Zusatzleistungen), Wohnungen mit Kontaktperson, Wohnungen mit Anbindung an eine Einrichtung.
    Ziel: Zugang zu Hilfsleistungen.
     
  • Wohngruppe mit Pflege und Betreuung: Zimmer (in Häusern, Grosssiedlungen, Wohnanlagen, generationenübergreifenden Projekten). Die Wohngruppen können eine Mischform (z. B. Demenz und Behinderung) oder ein spezifisches Angebot (Alter, Behinderung, geistige Behinderung) aufweisen.
    Ziel: Zugang zu Pflege- und Betreuungsleistungen.
     
  • Klassisch stationäre Wohnformen: Pflegeheime/Institutionen für ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit geistiger Behinderung in verschiedenen Wohnformen.
    Ziel: Sicherstellung der Unterbringung sowie der sozialen und pflegerischen Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner.

Die Unterstützungsleistungen

In einer sogenannten «intermediären» Wohnform – zwischen den klassischen privaten Wohnformen (Haus oder Wohnung) und den klassischen stationären Wohnformen (Pflegeheim) – variiert der Bedarf an spezifischen Pflege- und Betreuungsleistungen.

Das Modell Mahrer Imhof 2018 ermöglicht es, den Bedarf an einem Angebot mit einer Kategorisierung (D / C / B / A) zu differenzieren. Die Kategorien reichen vom niedrigsten Leistungsbedarf (D) bis zum höchsten Leistungsbedarf (A).

  • D: Die Wohnung bietet einen geschützten Rahmen, um den Bedürfnissen von Senioren nur in Bezug auf die Versicherung gerecht zu werden.
    Betroffene Wohnformen: Gemeinschaftliches Wohnen, Wohnen mit Dienstleistungen / Unterstützung.
     
  • C: Die Wohnung bietet einen geschützten Rahmen, um den Bedürfnissen von Senioren nach Betreuung und Pflege sowie nach Sicherheit durch eine externe Fachkraft gerecht zu werden.
    Betroffene Wohnformen: Gemeinschaftliches Wohnen, Wohnen mit Dienstleistungen / Unterstützung.
     
  • B: Die Wohnung bietet einen geschützten Rahmen, um den Bedürfnissen von Senioren nach Betreuung und Pflege sowie nach Sicherheit durch eine professionelle Hausbetreuung rund um die Uhr gerecht zu werden.
    Betroffene Wohnformen: Betreutes Wohnen, dezentrale Wohneinheiten.
     
  • A: Die Wohnung bietet einen geschützten Rahmen wie in Kategorie B und umfasst eine spezialisierte Pflege in Verbindung mit palliativen Situationen und Demenz.
    Betroffene Wohnformen: Wohnen mit Dienstleistungen / Unterstützung, Wohngruppe mit Pflege und Betreuung.

CURAVIVA fördert die Entwicklung von ergänzenden Angeboten für Pflegeheime, die darauf ausgerichtet sind, Pflegebedürfnisse im Umfang von 30 bis 60 Minuten pro Tag zu decken (Stufen C & B nach dem Modell Imhof und Mahrer Imhof 2018).

Weiterführende Informationen

Bedarf an Alters- und Langzeitpflege in der Schweiz | OBSAN | 2022 (PDF, 2399 KO)Intermediäre Strukturen für ältere Menschen in der Schweiz 2021 | OBSAN | 2021 (PDF, 1230 KO)

 


Tools für Siedlungsprojekte

Sie sind Sozialunternehmerin oder Sozialunternehmer oder vertreten die öffentliche Hand? Hier finden Sie Werkzeuge, um integrierte Versorgung zu entwickeln, flexible Wohnformen zu planen und Ihre finanziellen Entscheidungen zu lenken.

1. ELiA – um integrierte Versorgung zu verwirklichen

Wie kann eine integrierte Versorgung erfolgreich umgesetzt werden? Das Online-Tool ELiA - Enable Living in Autonomy - ermöglicht es Ihnen, Ihre Entwicklung im Hinblick auf integrierte Wohn- und Pflegeformen, die sich am sozialen Umfeld orientieren, zu bewerten und zu planen.

Zur ELiA-Webseite

2. Wohnformen Flex – zur Entwicklung flexibler Wohnformen

Sie sind sich nicht sicher, wie Sie das Wohnen für ältere Menschen gestalten sollen? Mit unserem Online-Tool Wohnformen Flex können Sie Ihr zukünftiges Angebot für flexibles Wohnen konzeptualisieren. Es stellt die verschiedenen Typologien von flexiblen Wohnformen vor. Und Sie werden bald in der Lage sein, deren Zweckmässigkeit auf der Ebene Ihrer Gemeinde zu bestimmen.

Zur Webseite Wohnformen Flex

3. Finanzinstrumente – zur Erstellung eines soliden Finanzplans

Ihre Organisation für ältere Menschen ist auf dem Weg zu einer integrierten, sozialraumorientierten Versorgungsstruktur. Hier finden Sie Hilfen für die Erstellung eines soliden Finanzplans.


Architektur und Räume

Angenehmes Leben und eine angenehme Umgebung, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit bis ins hohe Alter sind die Schlüsselbegriffe, die jedes Bauprojekt leiten sollten.

Architektur, die das Wohlbefinden fördert

Um den Bedürfnissen der schwächsten älteren Menschen gerecht zu werden, muss die Architektur nicht nur die Bausubstanz, sondern auch Fragen der Gesundheit, der Mobilität, des Wohnens und der sozialen Teilhabe berücksichtigen.

Räume, die Unfälle vermeiden

Es gibt viele Studien, bewährte Verfahren und Hilfsmittel, um eine sturzsichere Architektur zu realisieren. Hier sind einige davon (BFU):

Sturzprävention

Altersgerecht bauen Hindernisfrei für alle

Treppen Sicherheit auf Schritt und Tritt

Raucherräume und Zimmer, in denen geraucht werden darf

Informationen darüber, ob in einer Unterkunft das Rauchen in privaten Zimmern (Zimmer im Pflegeheim oder im betreuten Wohnen) verboten ist oder ob es erlaubt werden kann/sollte.

Schutz vor Passivrauchen in Alters- und Pflegeheimen | CURAVIVA | 2021 (PDF, 498 KB)

Empfehlungen für die Gestaltung von Räucherkammern | CURAVIVA | 2013 (PDF, 49 KB)

Schutz bei Hitzewellen

Der Körper älterer Menschen ist weniger effizient bei der Regulierung der Körpertemperatur. Daher müssen diese Menschen gut vor Hitze geschützt werden.

Verhaltensregeln bei Hitze | BAG

Schutz bei Hitze – Drei goldene Regeln für Hitzetage | BAG 

Tipps zur Steuerung der Temperatur in Räumen und Gebäuden

Umzug in ein Pflegeheim

Die Ankunft in einem Pflegeheim erfordert administrative und logistische Schritte. Hier finden Sie zwei Hilfen, um diese Schritte zu begleiten.

Eintritt in ein Pflegeheim – Muster Pensionsvertrag

Checkliste Einrichtung des Zimmers für einen Umzug in ein Pflegeheim